- Richtfunktechnik
- Richtfunktechnik,Verfahren und Anlagen der Nachrichtentechnik zur (gleichzeitigen) drahtlosen Punkt-zu-Punkt-Verbindung verschiedener Nachrichtenkanäle (Hörfunk und Fernsehen, Fernsprechen, Datenfernübertragung) mithilfe von Dezimeter-, Zentimeter- und Millimeterwellen. Die zwei Endstellen einer Richtfunkverbindung werden dabei entweder direkt (bis etwa 60 km Entfernung) oder meistens über Relaisstationen mit stark gebündelten Funkwellen verbunden. Deshalb werden Antennen mit einer ausgeprägten Richtcharakteristik eingesetzt. Aufgrund der Bündelung (Öffnungswinkel der Abstrahlung zwischen 1º und 2,5º) kann man mit Sendeenergien von wenigen Watt (bis etwa 20 Watt) arbeiten und vermeidet zudem gegenseitige Störungen benachbarter Richtfunkstrecken. Für den Richtfunk gibt es internationale Regelungen über die zu verwendenden Frequenzbereiche. Die Relaisstationen werden in passive und aktive unterschieden. Von passiven werden die elektromagnetischen Wellen lediglich umgelenkt; die reflektierte Energie ist dabei stets geringer als die angekommene Sendeenergie. Aktive Relaisstationen enthalten Empfangs- und Sendeeinrichtungen sowie Frequenzumsetzer und Verstärker. Ein wesentlicher Teil des Richtfunkverkehrs wird heute über Nachrichtensatelliten als aktive Relaisstationen abgewickelt. - Im weiteren Sinn werden auch Abstrahlungen anderer Frequenzen als Richtfunk bezeichnet, z. B. beim Kurzwellenrundfunk in bestimmten Richtungen mithilfe von Richtstrahlern.
Universal-Lexikon. 2012.